Das Sammeln und Auswerten von
Daten bildet heute eine Kernkompetenz der modernen Digitalwirtschaft. Dementsprechend
groß ist das Interesse am Thema Big Data. Dabei spielen aber nicht nur Aspekte
wie Ethik, Datenschutz, Data Retrieval-Algorithmen und dergleichen eine Rolle,
sondern auch die Darstellungsmöglichkeiten all dieser Daten und welchen
Einfluss moderne Tools zur Datenvisualisierung in diesem Zusammenhang haben.
Heutzutage kommt kaum ein Sportereignis
ohne visualisierte Daten aus. Statistiken zeigen, welche Mannschaft am
häufigsten durch unfaires Spiel aufgefallen ist, Heatmaps stellen die Dynamik
aller Spieler auf dem Platz dar und interaktive Screens erlauben Experten/innen,
tiefgreifende Taktikanalysen zu veranschaulichen.
Wie Data Visualization die Europawahl
zu einem digitalen Event machte
Doch nicht nur im Sport hat die
Nutzung und Darstellung von Daten einen sehr hohen Stellenwert erreicht. Die im
Mai dieses Jahres abgehaltene Europawahl ist hierfür ein Paradebeispiel. Vor
einigen Jahren schlug man am Tag nach einer Wahl die Tageszeitung auf und sah
die Ergebnisse in Form eines einfachen Kreis- oder Balkendiagramms. Die
Einordnung dieser Ergebnisse und eventuelle weitere datengestützte Erkenntnisse
wurden in Textform präsentiert.
Heute bieten Onlineangebote von
Zeitungen bzw. reine Onlinemagazine, wie z. B. politico.eu, ein ganzes Spektrum
an interaktiven Karten, animierten Diagrammen und bunten Grafiken, die nicht mehr
einfach nur nebeneinander abgebildet, sondern miteinander verzahnt sind. Die
interessante visuelle Gestaltung hilft nicht nur dabei, komplexe und abstrakte
Sachverhalte einfacher verständlich zu machen, sie schafft auch Aufmerksamkeit.
Data Visualization als Aktivitäts- und Kommunikationstreiber
Dank des Internets konnten im
Rahmen der Europawahl über 400 Millionen europäische Wähler/innen miteinander über die aktuellen Entwicklungen diskutieren, ihre Meinung äußern
und Informationen austauschen. Das alles begleitet von unzähligen grafisch
aufbereiteten Datenanalysen, die einen förmlich dazu auffordern, sich tiefer mit
der Materie zu beschäftigen.
So zeigt ein einfacher Klick auf
den eigenen Heimatort in der Deutschlandkarte das Abstimmungsverhalten der
Nachbarn im eigenen Umkreis an, während dynamische Diagramme gleichzeitig zeigen, wie sich das
Wählerverhalten im Vergleich zur letzten Wahl verändert hat.
Die moderne Aufbereitung von
Daten folgt dabei einem Konzept, das in der Filmwissenschaft schon längst
bekannt ist: „Show, don‘t tell“. So wird aus einem sachlichen, oft eher „trockenen“
politischen Ereignis ein interaktives, digitales Event. Nebenbei vermittelt die
moderne Visualisierung von Daten Informationen auf eine besonders elegante und
leicht verständliche Weise und gibt den Menschen das Gefühl, direkt an diesem
Ereignis zu partizipieren. Die hohe Wahlbeteiligung ist somit vielleicht auch
in Teilen auf die moderne Art der medialen Aufbereitung von Daten, also
eben Data Visualization, zurückzuführen.
Data
Visualization hilft Unternehmen
Data Visualization spielt jedoch
nicht nur in der Berichterstattung über Politik und Sport eine wichtige Rolle. Heutzutage
kommt im Prinzip kein Unternehmen mehr ohne Datenanalyse
aus. Sei es um eigene Prozesse zu optimieren, um Zielgruppen zu finden oder um Marketing-
und Produktstrategien zu entwickeln.
Die Möglichkeiten sind dabei beinahe
grenzenlos. Die Nützlichkeit der Datenanalysen steht dabei kaum in Frage. Es ist
jedoch auch wichtig, die gesammelten Daten und die daraus resultierenden
Rückschlüsse ansprechend zu präsentieren. Zahlen mögen zwar für sich sprechen,
moderne Data Visualization-Tools zeigen jedoch, dass sie dies deutlich besser
und effektiver können.
Die Nachfrage nach solchen Tools
haben große IT-Firmen dabei längst erkannt. So spielt z. B. Microsoft mit
seinem Toolset „Power BI“ eine wichtige Rolle in der Visualisierung von Daten. Dass
diese Tools dabei auch immer nutzerfreundlicher werden, unterstützt diesen
Trend noch.
Wirtschaftsinformatiker/innen
sind die treibende Kraft
Fachleute, die sich mit dem
Erheben oder Darstellen von Daten beschäftigen, haben also Hochkonjunktur. Sie spielen eine wichtige Rolle dabei, die immer komplexer
werdenden Zusammenhänge in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik verständlich
zu machen. Für Unternehmen sind sie mittlerweile unabdingbar geworden und
sorgen mit ihrer Expertise dafür, dass Unternehmen erfolgreich sein können.
Ein kompetenter Umgang oder gar
die Entwicklung solcher Werkzeuge erfordert selbstverständlich entsprechende
Fähigkeiten. Datenanalysten/innen müssen genau verstehen, welche Werkzeuge sie
nutzen und welche Aussagekraft die von ihnen genutzten Daten haben. Entwickler/innen
der entsprechenden Tools müssen nicht nur über gute Programmierkenntnisse verfügen,
sie müssen auch über Kompetenzen in Data Mining und Data Analysis verfügen und
zudem Kenntnisse im Bereich UI-Design und Medieninformatik mitbringen.
Um diesen hohen Anforderungen
gerecht zu werden, bietet der Virtuelle Weiterbildungsstudiengang Wirtschaftsinformatik
(VAWi) ein breites Spektrum an Modulen an, die Studierenden die notwendigen fachlichen
Kompetenzen vermitteln. So bekommen Studierende bei VAWi z. B. die Möglichkeit,
ihre Programmierkenntnisse um wichtige Kenntnisse im Bereich der
Unternehmensführung zu erweitern oder sie lernen, wie Data Mining funktioniert.
Module wie „Medieninformatik“ und
„User-Centered Web Design“ statten Studierende der Wirtschaftsinformatik
darüber hinaus mit den erforderlichen Fähigkeiten aus, um grafische Anwendungen
zu entwickeln, ohne dabei die Nutzer/innen aus den Augen zu verlieren. VAWi bietet daher perfekte Möglichkeiten
für Wirtschaftsinformatiker/innen, die sich für Data Analytics und Data Visualization
interessieren und die mit ihren Fähigkeiten die Welt von Big Data für alle
erfahrbar und nutzbar machen wollen.